Honigernte

Wie wird aus Nektar Honig ?

Die Bienen fliegen ihre Trachtpflanzen gezielt an und bestäuben sie die Pflanzen. Als Bestäubungsbelohnung der Pflanze an die Biene produziert sie aus ihren Nektarien den Nektar (Pflanzliche Zuckerlösung). Die Biene rüsselt mit ihrem Rüssel den Nektar aus den Nektarien der Pflanze. Da die Biene Pollenanteile an ihrem Härchenkleid trägt, bestäubt sie die Blüte indirekt. Wichtig dabei ist, dass die Biene mit ihrem Rüssel auch an die Nektarien der Pflanze gelangen kann. Der Rüssel einer Honigbiene ist relativ kurz im Vergleich zu anderen Wildbienenarten wie Hummeln. Somit kommt es auch bei den Wildbienen und den Honigbienen nicht zur Nahrungskonkurrenz, wie es abunzu in der Gesellschaft fälschlicherweise behauptet wird (Grund = unterschiedliche Anatomie der Bienen). Der wesentliche Anteil im Nekar besteht aus Wasser (80% je nach Umweltbedingungen), Minearlien und pflanzlich produzierter Zucker (aus der Photosynthese). Die Biene saugt den Nektar durch ihren Rüssel auf, wobei der Nektar in den sogenannten Honigmagen gelangt. Im Honigmagen der Biene, werden gewisse Zuckermolekule im Nektar durch die Zugabe von Enzymen umstrukturiert. Währendessen fliegt die Biene wieder zu Ihrem Bienenstock zurück. Im Stock angekommen würgt die Biene den Nektar aus und gibt diesen zur Weiterverabreitung an andere Bienen weiter. Bei jedem Verarbeitungsschritt des Nektars (Aufsaugen des Nektars, Umarbeitung im Honigmagen der Biene und anschließendes Auswürgen des Nektars.) wird dem Nektar Wasser entzogen wurdurch der Wassergehalt im Nektar stetig sinkt. Dies wird solange von den Bienen vollzogen bis der Nektar einen bestimmten Wassergehalt hat. Laut der Honigverordnung darf der Nektar mit einem Wassergehalt bei 18-20% als Honig deklariert werden. Unsere Bienen stellen den Wassergehalt im Honig (abhängig von diversen Faktoren) meistens auf 16%-17% Wassergehalt ein. Hat der Honig den Wassergehalt erreicht sowird er von den Bienen in die Wachszellen eingetragen. Ist die Zelle voller Honig sowird die Zelle mit einer dünnen Wachsschicht versiegelt. Diese Wachsschicht dient als Honigkonservierung und sorgt dafür dass der Honig keine Wasserfeuchtigkeit aus der Stockluft entziehen kann. Honig ist stark hygroskopisch und zieht. Somit können die Bienen jenach Bedarf die Honigzelle öffnen und mit etwas Wasser aus ihren Honigmagen den Inhalt (Honig) verwerten. Die Bienen konservieren den Honig da durch ein zuhohen Wassergehalt der Honig verderben würde. Honige mit einem Wassergehalt ab 20% können mithilfe von eingetragenen Mikroorganismen (Fremdhefen aus der Luft) den Honig vergären. Dabei wandeln die Hefen den Zuckeranteil im Honig mithilfe des Wassers zu Alkohol um und der Honig wird für die Biene ungenießbar.

Wie erfolgt die Honigernte?

Tierischer Teil

Wenn die Zellen in den Honigräumen mit Honig gefüllt sind und mit einer dünnen Wachsschicht (Entdecklungswachs) verdeckelt sind so ist das für den Imker ein Signal dass der Honig geerntet werden kann. Die Honigernte ist für den Imker die Belohnung von der Biene, dass wir uns um die Bienen kümmern (wie es auch bei der Bestäubung von Blüte durch die Biene gehandhabt wird). Ist der Honig reif für die Ernte so wird eine sogenannte Bienenräuse (Bienenflucht) zwischen dem Brutraum und den Honigräumen gesetzt. Die Bienen die in den Honigräumen verweilen wollen irgendwann zurück in den Brutraum. Damit sie den Brutraum im dunklen Bienenstock finden werden die Bienen von den Pheromonen der Königin angelockt. Die Bienen gelangen durch die Bienenräuse in den Brutraum. Des Weiteren hält die Bienenräuse die Bienen im Brutraum ab in den Honigraum zugehen.

Nach etwa 2 Tagen nach dem Einsatz der Bienenräuse befinden sich annährend keine Bienen mehr in den Honigräumen. Nun kann der Imker die Honigräume entnehmen und in den Schleuderraum bringen. Wichtig dabei ist dass nicht der vollständige Honig des Bienenvolkes entnommen wird sondern nur Überschüsse. Ansonsten könnte es passieren dass die Völker bei gewissen Wetterperioden verhungern könnte. Dies gilt als Imker auch zu umgehen. Die Bienenräuse wird entfernt und die Bienen erhalten als Platzersatz neue Honigraumzargen. In diesen Zargen können die Bienen weiteren Nektar zu Honig umarbeiten und sich im Bienenstock verteilen (beugt Schwarmtrieb vor). Währenddessen wird der Honig aus den Waben des ehemaligen Honigraums geerntet.

Wie kommt der Honig aus den Waben ins das Glas?

Imkerlicher Teil

Die entnommenen Honigräume werden in unserer Imkerei (Keller) von unserem Imker bearbeitet. Dabei wird jede Wabe gezogen und entdeckelt. Bei der Entdecklung wird die Wachskonservierung mittels Messer abgeschnitten. Die entdeckelte Honigwabe gelangt in die Schleuder. Das Entdecklungswachs wird gesammelt und enthält desweiteren Honigreste welche zum Schluss an die Bienen verfüttert werden. Die Schleuder beinhaltet Platz um 20 Honigwaben gleichzeitig zu schleudern. Über die Zentrifugation wird der Honig aus den Zellen an die Außenwand der Schleuder gedrückt. Der Honig fließt anschließend über die Gravitationskraft nach unten in einem Auffangbereich. Durch diesen Auffangbereich kann der gesammelte Honig über einen Ablaufhahn in einen Lebensmitteleimer gefüllt werden. Dieser Honig wird dann anschließend noch gefiltert (da zum Teil noch Luftblasen im Honig enthalten sein können und Wachs/Holzpartikel etc.). Die ausgeschleuderten Honigwaben werden wieder in die Honigräume gesetzt und anschließend den Völkern zurück gegeben. Die Bienen schlecken die restlichen Honigpartikel aus den Waben aus. Nach zwei Tagen sind die ausgeschleuderten Honigwaben von den Bienen trocken geputzt. Diese Honigräume können nun für die Einwinterung vorbereitet werden.

Verarbeitung des Honigs

Der erste Schritt unserer Honigverarbeitung ist die Filterung des Honigs. Dabei durchläuft der frisch geschleuderte Honig (aus der Schleuder) ein sogenanntes grob und ein Fein Sieb. Durch die Siebe werden Fremdpartikel wie beispielsweise Wachs/Holzreste von der Wabe oder andere Fremdstoffe herausgefiltert. Anschließend wird (je nach Honigsorte) der frisch gesiebte Honig in Lebensmitteleimern abgefüllt und gelagert. Bei der Sommertracht erfolgt genau dieses Prozedur. Die Frühtracht wird vorher aufgrund ihres Kristallisationsverhalten gerührt und anschließend abgefüllt. Teilweise wird der Honig für den Direkt-Verkauf auch schon in Gläsern abgefüllt. Der Honig welcher in Lebensmitteleimern zum Lagern abgefüllt wird kann nach Bedarf wieder durch leichtes Erhitzen des Honig (nicht über 30°C) beweglich und anschließend in Gläsern abgefüllt werden.

Guten Appetit!!!