Die Königinnendisziplin




Unsere Königinnenzucht
Die Königin ist der Motor in einem Bienenvolk. Stirbt die Königin und es sind keine befruchteten Stifte mehr im Volk vorhanden so stirbt das Volk höchst wahrscheinlich ohne imkerliches Eingreifen. Da alle Bienen durch die Königin produziert werden können durch sie auch gewisse Eigenschaften verstärkt werden, wie zum Beispiel Sanftmut (was für unseren Imker als Allergiker von Vorteil ist!) als auch verminderter Schwarmtrieb und Resistenz gegen über Krankheiten. Unsere Königinnenzucht beginnt mitten im Frühling. Dabei wird am Anfang des Jahres ein Zuchtplan erstellt in dem geregelt wird wann, wo, wie und von welchen Völkern Königinnen gezüchtet werden sollen. Anschließend folgt die Planung der einzelnen Zuchttermine. Dies ist ein essenzieller Teil der Königinnenzucht. Eine Tätigkeitsabweichung von ein paar Stunden kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Das erste Ziel unserer Königinnenzucht ist die Erstellung eines sogenannten Starters. Ein Starter besteht im Grunde aus zwei aufeinander gestellten Bruträumen und ziemlich vielen Bienen, sodass dieses Bienenvolk in Schwarmstimmung kommt (durch zu viele Bienen in den begrenzten Raum entsteht ein Platzmangel). Wichtig ist, dabei zu erwähnen, dass durchwegs nur eine Königin im unteren Brutraum vorhanden ist und im oberen Brutraum nicht. Kommt das Volk in Schwarmstimmung, so wird die Königin im unteren Brutraum in einen sogenannten Königinableger umgehängt. Somit hat der Starter keine Königin mehr und das Volk befindet sich in höchster Schwarmstimmung. Nach gewisser Zeit geben wir diesen Starter von einem vorher ausgewählten Volk Zuchtstoff (wenige stunden alte Bienenlarven). Aus diesen Bienenlarven stellen die Bienen im Starter nun Königinnen her. Das wichtigste dabei ist, dass wir diese Königinherstellung aus dem Schwarmtrieb entstehen lassen, da so Schwarmköniginnen entstehen, welche die vitalsten Königinnen sind. Kurz bevor die Königinnen nach einigen Tagen schlüpfen, werden diese (noch in der Königinzelle) in sogenannte Begattungskisten umgehängt. Die Begattungskisten sind kleine Kisten, wo nur drei Waben enthalten sind (Futter, Bienenbrut und eine leere Wabe). Dazu kommen etwa 300 Bienen. Die Königinnen schlüpfen in den Begattungskisten und werden nach bestimmter Zeit von männlichen Bienen (Drohnen) begattet. Für die Zucht, werden die Begattungskisten an sogenannten Belegstellen gestellt. Dort wird die Königin von bestimmten Drohnen begattet.
Kommt die Königin vom Begattungsflug wieder, dauert es vielleicht noch eine Woche, bis sie nun mit der Eiablage beginnen kann. Eine Königin kann bis zu 3-4 Jahre alt werden. Die Königinnen werden in den Ablegerbeuten mit Bienenmasse eingeweiselt (eingesetzt) und überwintert:
Anschließend muss die Königin beweisen, dass Sie die beste gegen über ihren Schwestern ist. Diesen Beweis stellt sie in einem sogenannten Prüfjahr dar. Hier bewertet der Imker das Legeverhalten der Königin, den Honigertrag, die Sanftmütigkeit, die Wabenstetigkeit, den Wachswildbau, die Volkshygiene und andere diversen Eigenschaften des Bienenvolkes. Für das folgendene Jahr wird dann die beste Königin für die Nachzucht ausgewählt.